Als einen Aussetzer zu einem wahrlich ungünstigen Zeitpunkt war das Gastspiel Jahn Münchens beim Team Mittelhessen am späten Sonntag-Nachmittag letztlich zusammenzufassen. Ohne eigenen Viertel- und damit natürlich auch letztlichen Punktgewinn mussten sich die Vertreterinnen aus Bayern Landeshauptstadt schließlich mit 43 – 65 in Bad Homburg vor der Höhe verdient geschlagen geben. Während damit der ganz direkte Vergleich nach dem 20-Punkte Erfolg im Hinspiel zwar knapp aus den Händen glitt, bleibt dem Jahn in Anbetracht eines nunmehr einzig möglicherweise relevanten Dreiervergleiches allerdings noch eine letzte Chance zur Punktlandung am kommenden Wochenende.
Relativ früh im Spielverlauf war dabei für den Jahn fairerweise abzusehen, dass dieser Umstand als Minimalziel einzige Stoßrichtung diesen letzten Auswärtsspiels der Saison 22-23 in Deutschlands U18-Mädchen Bundesliga werden würde. Über weite Strecken zu souverän präsentierten sich die Gastgeberinnen, bekanntermaßen ein Zusammenschluss diverserer Vereine aus quasi dem gesamten Bundesland Hessen. Während anfangs etwas Wurfglück aus der Distanz für ein offenes Duell sowie gar eine Münchner Führung zur Mitte des ersten Spielabschnitts sorgte (8 – 6), gelang vor allem offensiv im Folgenden wenig Durchschlagskraft. In Form von sechs Freiwürfen bauten sich die Hausherrinnen zum Ende dieser ersten zehn Spielminuten erstmals ein kleines Polster auf (11 – 17).
Getragen von diesem Momentum-Wechsel wurden die Unterschiede zweier an diesem Tag ungleicher Kontrahentinnen dann vor allem in den Minuten vor der Pause offensichtlich. Die Schwarz-Gelben mühten sich zwar stetig gegen insgesamt tief sowie kompakt stehende Verteidigungsreihen der Mittelhessinnen, ein echtes Zusammenspiel entwickelte sich jedoch zu keiner Zeit. Spielübergreifend lediglich fünf direkte Korbvorlagen verdeutlichen diesen Umstand auch statistisch. Auf der Gegenseite präsentierte sich im Besonderen Finja Heubel in gewohnt bester Spiellaune, allein elf ihrer insgesamt 32 Punkte – und damit übrigens so viel wie der ganze Jahn als Team zusammen in diesem Abschnitt – gelangen ihr in den zweiten zehn Minuten.
Doch nicht nur sie bereitete den Isarstädterinnen mit ihrer ungemein variablen Spielweise sowie verlässlicher Verteidigungsleistung ein ums andere Mal Kopfzerbrechen. Vorneweg Melis Aydin, Zeynep Koray als auch Jerrine Steinhoff verstanden sich vorzüglich darin den Münchner Ballvortrag mit aggressiver Verteidigung ein ums andere Mal zu erschweren und so größtenteils recht schwierige wie wenig aussichtsreiche Korb-Abschlüsse des Jahn zu erzwingen. Daraus schnell umschaltend gelangen dem Team des erfahrenen Übungsleiters Conrad Jackson wiederum selbst immer wieder schnelle Tempogegenstöße. Garniert um nimmermüden Einsatz im Kampf um zweite Wurf-Chancen sowie einer hohen Treffsicherheit sowohl von der Freiwurf- als auch eben wenn nötig jenseits der Drei-Punkt-Linie kam Jahns Turnerschaft nach dem zwischenzeitlichen 20 – 29 rund fünf Minuten vor Seitenwechsel kein einziges Mal mehr in echte Schlagdistanz.
Trotz aufmunternder gegenseitiger Worte und der Erinnerung an den starken Hinspiel-Auftritt sorgte direkt nach dem Pausentee ein kurzzeitiger 1 – 12 Lauf quasi schon Ende des dritten Viertels (24 – 52) für die Vorentscheidung. Bei aller Deutlichkeit im Ergebnis selbst waren es im Aufeinandertreffen mit bestens aufgelegten und eingestellten Gegnerinnen doch auch viele Kleinigkeiten, welche die Münchnerinnen nun in ihre abschließende wie entscheidende Saisonwoche mitzunehmen haben. Manch verspäteter Rotationsweg in der Verteidigung, etwas Nachlässigkeit im eigenen Umschaltspielt offensiv wie defensiv oder eben die fehlende Kreativität und Struktur in den offensiven Halbfeld-Bemühungen ermöglichten wie eingangs erwähnt stets zur Unzeit die so schmerzhaften Nadelstiche. Obwohl demnach beileibe wenig auf dem Parkett in wunschgemäßem Sinne verlief, hatte der Jahn schließlich gar mehr Wurf-Abschlüsse und weniger Ballverluste. Zwei grundsätzlich positive Antriebsaspekte vor einem somit wahrlich nicht zu beneidenden, allerdings weiterhin offenen Saisonfinale am nächsten Sonntag um 15 00 Uhr in der heimischen Weltenburger Straße gegen die Junior Dolphins Marburg.
Für die TS Jahn München spielten:
Jana Schauff (14 Punkte / 2 „Dreier“), Julia Reichert (9 / 1), Veronika Semykasheva (7 / 1), Alexandra Nitsch (5 / 0), Uliana Kolesnyk (4 / 0), Anna Matic (4 / 1) Ajla Helvida (0), Jana Schlüter (0), Vlada Kolesnyk (0) und Liliane Heilmann (0)
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