ALLE IN DIE HALLE

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Über fehlende Dramaturgie kann sich Jahns weiblicher Bundesliga-Nachwuchs nun wahrlich nicht beklagen. Zum allerletzten, wie zugleich allesentscheidenden Tanz der laufenden Spielzeit 22-23 gastiert am kommenden Sonntag ab 15 00 Uhr das Team der Junior Dolphins Marburg in der neuen Dreifach-Halle an der Weltenburger Straße. Zum zehnten Spieltag der Abstiegsrunde Süd haben Jahns U18-Korbjägerinnen ihr Schicksal dann trotz des zuletzt unglücklichen Auftritts in Bad Hamburg zu mindestens auch weiterhin noch in den eigenen Händen.

 

Mit den Gästen aus der traditionsreichen Damen-Basketball- sowie Universitätsstadt an der Lahn gibt dabei im Besonderen ein schwer auszurechnendes Ensemble unter der Regie der ehemaligen Erstliga-Spielerin Malina Sola seine Visitenkarte in Bayerns Landeshauptstadt ab. Ohne zwischenzeitliche, rechnerische Chance auf den direkten Klassenerhalt können die Hessinnen rund um viele Athletinnen des ältesten Jahrgangs 2005 ihre abschließende Reise in Deutschlands ranghöchster weiblichen Spielklasse ohne jederlei Ergebnisdruck bestreiten. Ganz im Gegensatz zum Jahn, der allen rechnerischen Eventualitäten im Dreikampf mit dem Team Mittelhessen sowie Ulm nur im Falle eines eigenen Erfolges aus dem Wege gehen kann.

 

Es bleibt also keineswegs eine sonderlich dankbare Ausgangslage für die Gelb-Schwarzen vor diesen letzten 40 – oder je nach Verlauf gegebenenfalls darüberhinausgehenden – Spielminuten eines insgesamt ungemein herausforderndem Spieljahres. Vergleichbar dem zurückliegenden Wochenende sollte das Hinspiel-Ergebnis (82 – 48) mehr als zusätzliche Motivation, denn vermeintlicher Beruhigung im Lager der Turnerschaft aus Münchens Osten dienen. Mit nimmermüdem, im Besonderen defensiven Einsatz verstanden es die Isarstädterinnen vor gerade einmal vier Wochen sich durch viele Ballgewinne ein großes Chancenplus zu erarbeiten und somit den Grundstein dieses damals so integralen Erfolges zu legen.

 

Genau auf diesen so zentralen Kampfgeist – auch & vor allem im Rebounding – wird es an diesem Wochenende wieder und so oder so letztmalig in dieser Saison ankommen. In Marburg stockte gerade in den Anfangsminuten das mannschaftliche Miteinander in der Offensive zwar durchaus noch etwas, hier gilt es die Schwerpunkte der verbliebenen Trainingseinheiten also noch weit direkter umzusetzen. Nicht nur deswegen sahen sich die Münchnerinnen bekanntlich bis Mitte des dritten Spielabschnitt mit einer absolut offen geführten Partie auseinandergesetzt, der Erst- sowie Zweitliga-Nachwuchs der Blue Dolphins als einzigem hessischen Vertreter in Deutschlands Beletage weiß gerade was die körperliche Überlegenheit angeht durch die Bank weg zu überzeugen.

 

In Person von Hanna Adaszewska entpuppte sich in den bisherigen, vier direkt ausgetragenen Partien der Relegationsrunde die etwa 1.90 Meter große Inside-Spielerin zur wahrlich alles überragenden Leistungsträgerin ihrer Farben. Fast 20 Punkte pro Einsatz sowie eine Vielzahl gefangener Korb-Abpraller stehen für sie zu Buche. Der Ausgleich dieser teils krassen körperlichen Unterlegenheit wird also zwangsläufig eine der zentralen Herausforderungen für den Jahn. Mit Johanna Gerlach steht ihr auf den Flügel-Positionen eine weitere ungemein korbgefährliche und bereits fest im heimischen Zweitliga-Betrieb etablierte Partnerin mit ebenso durchschnittlich etwa 14 erzielten Punkten zur Seite. Gerade ihr schneller Antritt sowie gutes Auge war gleichermaßen ein anfänglich nur schwer in den Griff zu bekommender Faktor des ersten Aufeinandertreffens Ende März in der Sporthalle des Georg-Gaßmann-Stadions.

 

Dieses so kongeniale Duo erfährt daneben wie eingangs dargelegt nicht minder zu vernachlässigende Unterstützung eines gefestigten Kerns an Athletinnen des aktuell ältesten spielberechtigten Jahrgangs in Deutschlands Mädchen-Bundesliga. Sowohl Jette Koplin (8), Nova Heckmann (8), Emma Hack (5) als auch Lenka Henning (5) sind stets für ebenso spielentscheidende Impulse gut und komplettieren ein insgesamt gerade auf den vorderen Rotationspositionen sehr ausgeglichenes Kollektiv.

 

Während aus der regulären Hauptrunde zwei Siege gegen die DJK Don Bosco Bamberg übernommen wurden, missglückte der Marburger Start in die Abstiegsrunde aller Erfahrung zum Trotz bekanntermaßen mit zwei äußerst knappen Niederlagen daheim gegen Ulm (55 – 61) sowie auswärts bei den Flying Towers Speyer (55 – 63). Dem damit folgend verlorenen Anschluss an die letztlich relevanten, beiden vorderen Tabellenplätze folgte in personell jeweils unvollständiger Besetzung ebenjenes Duell mit dem Jahn sowie zum Osterferienstart noch das somit (zu) deutliche Rückspiel in Ulm (51 – 82).

 

Dass die Jung-Delphine also durchweg mit allen Kontrahentinnen auf Augenhöhe spielen, sollte der Jahn nicht nur den Ergebnissen nach zweifelsfrei vermerkt haben. Für alle neutralen Beobachter ist mit dem überdies zeitgleich in Ulm stattfindenden Duell zwischen BBU 01 sowie dem Team Mittelhessen also sicherlich die Grundlage eines am spannendst-möglichen Schlussaktes der Weiblichen-Nachwuchs Basketball Bundesliga gelegt. Umso mehr freuen sich die jungen Jahnlerinnen insofern über Jede und Jeden, welche am Sonntag-Nachmittag den persönlichen Weg zur Unterstützung in die neue Bogenhausener-Halle zu einem echten Heim-Finale finden.

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