Eigentlich war die diesjährige U18-1 keine Mannschaft, die man für einen tiefen Playoff-Ritt eingeplant hatte. Gemeinsame Trainings gab es nicht und die Besetzung der Kaderplätze hing stets davon ab, ob die JBBL gerade ein Spiel hatte oder nicht. Aber als es darauf ankam, lief alles wie am Schnürchen. Zunächst wurde der Titel in Oberbayern gesichert, auch weil man in den engen Spielen zumeist die Nerven behielt. Mit einem guten Turnier sicherte man sich den Bayerischen Meistertitel, um zwei Wochen später bei der Regionalliga-Meisterschaft noch einen oben draufzusetzen.
Die Eintrittskarte für das Top4 des DBB-Pokals war damit gelöst. Kein schlechtes Ergebnis, wenn man die Platzierung eher als Unfall betrachtet. Das Turnier fand in Münster statt. Münster liegt irgendwo in Norddeutschland, wo man gut verstanden wird, wenn man sich mit „Moin“ begrüßt. Zumindest die Trainer und Nordlichter Timo Heinrichs und Ralf Jesse fühlten und benahmen sich deswegen auch wie zu Hause. Da oben ist es irgendwie total lange hell und sogar sommerlich warm. Die Temperatur in der Halle überstieg die 30°-Marke um Längen.
Sportlich ging es richtig zur Sache. Rostock schlug in einem spannenden Halbfinale die Gastgeber aus Münster. Dann waren die Zwuckels an der Reihe, durften sich mit dem MTV Kronberg messen. In einem dramatischen Spiel lagen die Münchener zur Halbzeit mit 12 Punkten vorne, verloren aber danach den Faden. Eine Minute vor Schluss ging Kronberg mit einem Punkt in Führung, ehe Jakob Stolte die lange Durststrecke von der Dreierlinie beendete und die Wende der Wende einleitete. Ein Steal und Korbleger von Federico Semino, ein paar Freiwürfe, dann war die Messe gelesen. 71:64, Finale. Und was für ein toller Wettkampf!
Am nächsten Morgen sicherte sich Kronberg durch einen deutlichen Sieg gegen Münster die Bronzemedaille. Jahn durfte gegen Rostock ran. Das erste Viertel konnte noch ausgeglichen gestaltet werden, die lasche Verteidigung ließ die Rostocker aber viel zu gut ins Spiel kommen. Das rächte sich im zweiten Viertel, wo die Zwuckels ihr blaues Wunder erlebten. Rostock lief heiß. Nicht ein Spieler, sondern eine ganze Mannschaft. Neun Dreier in Folge fanden ihr Ziel, zehn waren es insgesamt im zweiten Viertel. Was immer man auch defensiv probierte, am Ende landete der nächste Distanzwurf im Netz. Mit einem verrückten 55:40 ging es in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel konnte man den Spielfluss der Gegner endlich entscheidend stören, kam immer wieder in die Nähe des Ausgleichs, traf aber selbst viel zu schlecht von außen. Rostock gewann schlussendlich das Spiel mit 91:82 und das Dreierduell mit 17:4.
Mit leeren Händen ging man trotzdem nicht nach Hause, ganz im Gegenteil. Die U18 hat eine tolle Saison mit der Teilnahme am Top4 gekrönt, trägt stolz ihre Silbermedaillen und hat ein Turnier erlebt, das so schnell nicht vergessen werden wird. Mit drei sehr sympathischen, gut gecoachten Mannschaften und mit der Erfahrung, einmal so richtig aus Grobhausen abgeknallt zu werden.
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