U16-Coach Armin Sperber im Motivations-Dauereinsatz
Die Zusammenfassung: Ersatzgeschwächt ohne drei Stammkräfte ins Wochenende, im ersten Spiel den Faden verloren und am Ende ohne Fortune, weil die Gegner partout nicht für die Münchnerinnen spielen wollten. Jahn verpasste den Einzug ins U16-Top4 hauchdünn.
So sah das Klassement aus nach diesem spannenden Wochenende in Hofheim am Taunus:
1
Eintracht Frankfurt
4 2-1
177:162
15
2
ChemCats Chemnitz
181:175
6
3
TS Jahn München
176:186
-10
4
TV Hofheim
0 0-3
186:197
-11
Am Samstagabend setzte es im schlechtesten Spiel dieser aus zwölf Matches bestehenden Postseason die einzige Niederlage – sie sollte bereits das Aus bedeuten für die Jahnlinge, die sich zuvor souverän den Bayerischen und den Südostdeutschen Titel gesichert hatten. Gegen keineswegs furchteinflößende Frankfurterinnen wollte ab dem zweiten Viertel rein gar nichts mehr zusammengehen, 44:63 die Quittung. Das Fehlen von Olivia Borsutzki (Rippenprellung), Olivia Norga und Emma Ranft (Schulveranstaltungen) war offenbar nicht zu kompensieren.
Guter Rat war teuer von Samstag auf Sonntag. Würden die Tränen trocknen, würden Selbsbewusstsein und Widerstandsgeist der Jahn-Mädchen anderntags um 9:00 – nicht gerade die klassische Tageszeit für spätpubertäre Leistungsschübe! – zu wecken sein? Coach Armin Sperber war optimistisch, hatte er in seiner Trainer-Vita neben zwei Deutschen Endspielen doch vier vergeigte Halbfinals stehen, die jeweils mit einem Happyend und einer Bronzemedaille am nächsten Morgen verziert werden konnten.
Ansprache und Motivation müssen funktioniert haben, die Jahn-Mädels waren endlich bereit für die Herausforderung und konnten sich (wie bei der RLSO-Meisterschaft) gegen Chemnitz durchsetzen, das immerhin mit einer guten Handvoll Mädchen des frischgebackenen Deutschen WNBL-Meisters bestückt war. 70:62 das überaus erfreuliche Resultat. Die Hoffnung war zurück. Auf dem Feld angeführt von Fiona Rosborough, Talena Fackler und Paula Graichen und auf den Rängen unterstützt vom treu-bewährten Dutzend an Münchner Klatschpappen-Aktivisten, die sich akustisch gegen diverse Megaphone, voluminöse Kesselpauken und stimmgewaltige Einheimische stemmten.
Die Hoffnung währte aber nicht lange, denn Chemnitz und Frankfurt lieferten an Resultaten fortan genau das, was beiden zum Weiterkommen reichte. München hatte leider weniger hoch gewonnen (+8) als am Vorabend verloren (-19), die Arithmetik der Spielordnung war unerbittlich, Aus für Jahn München.
Egal, wie das letzte Spiel gegen Gastgeber Hofheim ausgehen würde. Wieder bittere Tränen der Enttäuschung, diesmal schon vor der Partie. Entsprechend uninspiriert und frei von kämpferischer Einstellung lief die ursprünglich unter „Endspiel“ firmierende Begegnung. Buchstäblich in allerletzter Minute kam Jahn von einem 14-Punkte-Rückstand zurück, drehte die Partie im vorletzten Angriff und hielt das Glück fest. Spielstand 62:61. Hofheim hatte nun bei sechs Sekunden Restspielzeit noch einen allerletzten Versuch, bekam dabei überraschenderweise nur freundlichen Geleitschutz statt enger Verteidigung, verlegte jedoch diesen offenen Wurf am Brett offenbar aus Mitgefühl für die vom Schicksal gebeutelten Jahnlinge und blieb somit sieglos.
Sonst wäre es nicht mal was geworden mit der Legende, die die Münchner Mädels nun in ihre weitere basketball-Karriere mitnehmen: „Weißt du noch 2019 das Wochenende in Hessen, als wir nur mit direktem Vergleich ausgeschieden sind und Chemnitz kam zur Deutschen in der U16, obwohl wir sie zweimal geschlagen haben… und dann wurden die…“ (to be continued).
Ist die laaaange Saison damit vorüber für die U16-Mädels? Weit gefehlt… Ein Turnier gibt es noch, denn auch in der Altersklasse U18 gibt es eine Bayerische Meisterschaft. An der nehmen zwar die allerbesten Vereine der Altersklasse nicht teil (beim WNBL-Top4 in Berlin waren Jahn München und DJK Bamberg vertreten und auch DBB-Stützpunkt-Verein TG Würzburg als weiteres WNBL-Team muss als leistungsstärker gelten), aber BBV-Titel und Meister-Shirts gibt’s trotzdem und so dürfen sich Jahns U16-Mädels ein Wochenende lang mit fünf weiteren Teams aus dem Freistaat in Nördlingen messen!
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