U14 Mädchen steigen wieder ins Geschäft ein

Samstag 15 Uhr in Rosenheim. Endlich mal wieder Bayernliga Mädels. Nach 8 Wochen Bayernliga-Pause und 2 Wochen Skifahren wartete also die 407. Auflage des 04/05er Oberbayern-Derbys Jahn-Rosenheim. Zuletzt hatte man sich offiziell bei den Bayerischen Meisterschaften in der U13 im Mai 2017 gesehen, einige der Mädchen hatten im Rahmen der Sichtungslehrgänge für das Bezirksauswahlturnier festgestellt, dass man sich tatsächlich auf dem Spielfeld bekämpfen und danach hervorragend miteinander quatschen kann (inzidentelles Lernen). Bei uns kehrte Fritzi nach längerer Krankheitspause wieder zurück (und stellte mit 2 Monsterblocks zum Einstieg klar, wie schmerzlich wir sie vermisst hatten), blutige Zehennägel konnten Gott sei Dank rechtzeitig wieder bespielbar sein, nur Ella konnte nach dem Riesen-Schreckmoment unter der Woche im Training (tatsächlich trotz der ganzen Athletik und Prophylaxe auch der erste Kreuzbandriss in der U14?) leider nicht dabei sein (Gute Besserung, Ella! Zu den Playoffs bist Du wieder dabei!)

Wie erwartet ergab sich eine beinharte Defense-Schlacht, bei der auf der einen Seite von Jule Wendt und Maria Perner kein Zentimeter ungestraft hergeschenkt wurde, auf der anderen Seite Paula, Fritzi, Olivia und Emmi mit insgesamt 12 Blocks die Frage nach der Lufthoheit eindeutig beantworteten (intentional gelernt). Grandiose Szenen mit dem sensationellen Extra-Pass ließen darüber hinweg sehen, dass gefühlt 20 Punkte durch einfache Körbe liegen gelassen wurden. Auch 4 Dreier (Lina 1, Emmi 3) in einem U14-Mädchenspiel konnten ein gewisses Unbehagen bei Coach Uli (...Prozess des Fühlens aufgrund von Erfahrung...) nicht abschalten. Nur 36 Punkte zulassen zeugt von gewisser Verteidigungs-Intensität, nur 48 machen bestätigt, dass 20 mehr möglich gewesen wären.

Sonntag 10Uhr große Jahnhalle. Zufälligerweise auch Rosenheim. Diesmal die Jungs aus der Landesliga. Hochkonzentrierter Start (...relativ stabile Veränderung des Verhaltens aufgrund von Erfahrung...) mit total berechtigter 5-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel. Unsere Guards Olivia, Lina, Sophia und Maria mit souveränem Spielaufbau und viel Gefühl für das richtige Timing (intentional und inzidentell gelernt), dazu ein Dreier von Sophia - es lief. Paula, Fritzi und Emmi räumten unter dem Korb auf, Alina und Daniela sprinteten intentional richtig, Rosenheim hielt dagegen, Ausgleich zur Halbzeit. Es zeichnete sich ab, was vielleicht ein Problem werden könnte: nachlässige Chancenverwertung, fahrlässiger Umgang auch mit dem 2. und 3. Offensiv-Rebound.

Die Fähigkeit zu lernen ist für Mensch und Tier eine Grundvoraussetzung dafür, sich den Gegebenheiten des Lebens und der Umweltanpassen zu können, darin sinnvoll zu agieren und sie gegebenenfalls im eigenen Interesse zu verändern.

Die Halbzeit-Ansage zeigte Wirkung. Druck und Konzentration, diesmal 2 Dreier von Emmi à la Gavel (Anm.d.Red.: Bezeichnung für die nachdenklich-unsichere Zuschauer-Frage, ob der Ball von oben oder unten in den Korb ging) und schon war ein komfortabler 10-Punkte-Vorsprung herausgespielt. Doch wieder konnten Rosenheims Jungs einfach punkten, weil wir nicht konsequent genug den Fastbreak verteidigten. Im Gegenzug legten wir manch vermeintlich einfaches Ding daneben. Und so kam es, wie es kommen musste. Trotz 6 Punkten Vorsprung in der 38. Minute verlieren wir das Spiel mit einem Punkt... Lernen als ein Prozess der relativ stabilen Veränderung des Verhaltens, Denkens oder Fühlens aufgrund von Erfahrung oder neu gewonnenen Einsichten. Diese Lernerfahrung fühlte sich besondes unangenehm an. Aber so ist das BasketballerInnen-Leben. Der eine Wurf, den Du im Lauf des Spiels daneben legst oder den Du nicht konsequent genug verteidigst, kann entscheidend sein.

Nun gut. Schmerzlich neu gewonnene für die Einen, bekannte Erfahrungen für die Anderen - lieber im Training auf Wettkampfniveau als in einem Meisterschaftsspiel.

Bis dahin ist es natürlich noch ein relativ weiter Weg, der uns am kommenden Wochenende am Samstag in der Bayernliga zu Hause auf Wasserburg treffen lässt, bevor wir am Sonntag testen wollen, wieviel  wir gegen  die Jungs aus Freising intentional und Inzidentell gelernt haben.

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