Osterzeit ist Wienzeit, und so machte sich ein Trupp aufrechter Basketballer wieder auf in die österreichische Landeshauptstadt. Sehr erfreut stellten die Nachwuchshoffnungen vor Ort fest, dass es beim Hotel ein Upgrade gegeben hatte. Statt kaputter Türen, Fenster und schlaflosen Nächten, warteten diesmal gemütliche Betten und ein tolles Frühstück auf unsere Spieler. Nichtsdestotrotz gingen Gerüchte rum, dass die Coaches untereinander Wetten abgeschlossen hatten, in welchem der vier Teams Kinder mit Heimweh an der Türe klopfen würden. Es stellte sich heraus, dass sich offensichtlich nur in Moritz‘ Mannschaft die Kinder so wohl fühlten, dass es gar nicht zu so einem Vorfall kommen konnte.
Auch bei der Turnierorganisation gab es Upgrades. Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren, gab es diesmal eine Auswahl an verschiedenen Gerichten. Zum Erstaunen der Wien-Veteranen war das Essen zur Abwechslung genießbar. Zudem zeigten die Österreicher dieses Jahr vorbildlich, wie man digitalisiert Turniere durchführt. Jegliche Spiele konnten live mit Video, Spielstand und Boxscore verfolgt werden. Allerdings gab es hier noch kleine unterhaltsame Fehler, etwa die Benennung der Spieler während der Livestreams. Der zuhause Streamende sah mit Erstaunen, welche Spieler es beim Jahn gibt (am hübschesten war Yuxuan Scheurecker), und auch die Zuordnung vom Kampfgericht, wer welchen Korb geschmissen hatte, war nicht minder beeindruckend. Selbst Spieler, die noch nicht mal ein Trikot anhatten, punkteten. Da konnte nur Zauberei im Spiel gewesen sein- sollte es also mit der Basketballkarriere nicht klappen, so steht jetzt immerhin noch der Weg als Magier offen.
Am schwierigsten hatte es wohl unsere U14m, welche eigentlich nur als solche getarnt war, da der Großteil der Mannschaft eher eine U13 war. Bei einem kurzen Blick auf die Mannschaft möchte man fast sogar meinen, dass es sich um eine U12 handelt. Besonders extrem wird das, wenn man in der Gruppenphase auf die zwei besten Teams des Turniers trifft. Darunter Zehlendorf mit einem Spieler, der sogar größer als Coach Flo war („Aber Flo ist doch schon 2m groß?!“). Festhalten möchten wir allerdings, dass sich unsere Mannschaft in der ersten Halbzeit gegen den amtierenden Wiengewinner 2023 und U14-Vize-Meister aus Norddeutschland mehr als zufriedenstellend gezeigt hat und mehrere Führungen im Spiel aufbauen konnte, und das ohne einige unserer besten Spieler. Als wäre das noch nicht genug, haben unsere Magier es geschafft, ein Eliteteam aus Italien mit 20 Punkten aus der Halle zu fegen. Höchstwahrscheinlich hätten die im Schnitt 1,85m großen Spieler andernfalls das Turnier gewonnen, da sie sogar Zehlendorf mit knapp 10 Punkten geschlagen hatten. Wenn ihr glaubt, dass irgendwas an dieser Geschichte faul ist, dann liegt ihr richtig. Unseren Sieg gegen die Italiener haben wir nämlich der Turnierorga zu verdanken, da diese relativ spät noch den Spielplan geändert hat und unsere italienischen Freunde die Änderung nicht mitbekommen haben, nicht zum Spiel erschienen sind und somit eine 0:20 Niederlage einstecken mussten.
Schwer war es auch für unsere U12m. Diese glänzten in der Gruppenphase und gewannen alle Spiele bravourös. Auch im Achtelfinale konnten sich die Jungs durchsetzen und besiegten Kings&Queens mit 51-33. Nach diesem Spiel war Coach Moritz aufgrund der Schiedsrichterleistung allerdings so fertig mit den Nerven, dass er sich wohl gar nicht mehr auf ein weiteres Spiel konzentrieren konnte. Vielleicht wollte er ja auch nur der U13 nachmachen und gegen TUSLI verlieren. Auf jeden Fall endete hier das Turnier für unsere Jungs und die Schiedsrichterkarriere des Schiedsrichters aus dem Achtelfinale, der von anderen Schiedsrichtern bei der Turnierleitung gemeldet wurde. Die Jungs selber konnten die Niederlage allerdings relativ gut verkraften, da sie dafür Frauenherzen aus der U12w für sich gewannen. Viel weiter wären wir wohl sowieso nicht gekommen, da danach Ulm auf uns gewartet hätte, die sich zusätzlich mit den stärksten Spielern aus Crailsheim beschmückt haben, was wir ja schon von Gegnern aus München kennen, nur schmücken sich dort die Gegner mit unseren besten Spielern, um Erfolge zu feiern.
Bei unserer U12w war es sehr kompliziert. Auch hier gab es im Laufe des Turniers Liebesdrama und Heimweh. Dafür liefen die Spiele bis zum Finale aber reibungslos gut ab. Das Team um die Coaches Nadine und Juli überzeugte in allen Spielen mit einem ausgeglichenen Scoring, Teamplay und gehörte zu den wenigen Teams, wo die großen Spielerinnen nicht einfach nur unter den Korb gestellt wurden, sondern auch Verantwortung übernehmen und das Spiel aufbauen durften. Da bis zum U12w Finale alle anderen Teams von uns bereits ausgeschieden waren, sammelte sich der komplette Jahn-Fantrupp und der Coachingstaff in der Halle, um unsere Mädels zu supporten. Während der Berliner Fanblock vom BG Zehlendorf sich einen offenen Schlagaustausch mit unseren Fans lieferte, mussten unsere süßen Mädels leider feststellen, dass sie den Gegnerinnen unterlegen sind. Da helfen auch keine 5 Coaches auf der Spielerbank.
Unser viertes Team war die U13m, welches als amtierender Wiengewinner 2022 sich selbstsicher und souverän durch die Gruppenphase und das Achtelfinale kämpfte. Im Gegensatz zur U12 hatte die U13 keine Probleme mit schlechten Schiedsrichtern, dennoch hatte das Team um die Coaches Ibo und Flo wahnsinniges Unglück bei der Gruppenkonstellation. Im Achtelfinale trafen die Jungs auf deutlich schwächere Gegner als in der Gruppenphase, die übrigens konsequent zwei Spieler unter den Korb stellten und behaupteten, dass dies keine Zonenverteidigung wäre. Da unser Trainer sich einige Tage zuvor von einem Spielervater anhören musste, dass seine Spieler ja keine 3er werfen dürfen und Ibo keine Späße versteht, wurde an die Schiedsrichter kommuniziert, dass sie das Spiel laufen lassen sollen, statt die gegnerischen Trainer wegen Zonenverteidigung zu bestrafen. Somit wurde unseren Spielern in der zweiten Halbzeit verboten innerhalb der Zone zu punkten, was ein spektakuläres 3-Punkte-Fest zur Folge hatte. Unglücklich war das Ganze, da nach so einem Gegner dann im Viertelfinale der stärkste Gegner des Turniers auf uns wartete. Die Coaches waren sich sicher, dass hier eigentlich zwei Finalisten stehen und der Gewinner des Viertelfinals auch der Wiengewinner sein würde (was sich auch als richtig erwies, da die Gegner im Halbfinale und Finale mit +30 verputzt wurden). Auch die anderen U13 Teams wussten das und versammelten sich in der viel zu kleinen Halle. Kurzgefasst war das Spiel wahnsinnig intensiv und hochklassig von beiden Seiten. Letztlich schenkten die Jahnler mit einer bodenlosen Freiwurfquote den Sieg aus der Hand und verloren mit einem Punkt. Somit ging der Traum vom ersten „back to back Sieg in Wien“ leider nicht in Erfüllung.
Zusammengefasst wurden alle Teams von Berlinern rausgehauen, wodurch sich Berlin zu unserem neuen Erzfeind in Wien gemacht hat und feststellen musste, dass wir ihre Sticker in der Stadt überklebt haben. Wir hatten unglaublich viel Spaß und hatten glücklicherweise im Gegensatz zum Vorjahr keine Krankheitswelle, die ganze Teams lahmgelegt hatte. Statt Verletzungen gab es dieses Jahr sogar zwei Heilungen während des Turniers. Nur eine Person hatte sich natürlich wieder die Bänder gerissen... Wer richtig errät, wer es war, kriegt einen Jahn-Sticker geschenkt ;)
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