„Das Ding hier wird am Ende doppelt zählen“, so war man sich im Münchner Lager sicher, „Würzburg und wir werden uns – realistisch gesehen - in den Playdowns wiederfinden. Da musst du zuhause punkten!“
Entsprechend vorbereitet und motiviert gingen die Jahn-Burschen in die Partie, was nach der ernüchternden Packung in Crailsheim und durchwachsenem Wochenbeginn kein leichtes Unterfangen war. Zumal die sehnlichst erwartete Rückkehr von Stammkraft Ben „Sterni“ Sternthal nach gut einem Viertel wegen Nasenbein-Bruchs schon wieder vorbei war, nach sieben Punkten, zwei Rebounds und zwei Steals in zehn Minuten.
Genauso schnell vorbei war die frühe Führung Münchens (15:9), weil Würzburg nun konsequenter reboundete und insgesamt härter zur Sache ging. Schmerzhafte Dreier jeweils als sekundengenaue Schlusspointe der ersten beiden Viertel zeugten von fehlender Konsequenz der Gastgeber, jetzt stand es 30:36 für die Unterfranken.
Pause, Zeit zur Besinnung und zur Analyse. 1/13 Jahn-Dreier beispielsweise – Potential zur Verbesserung! 12 Punkte Würzburg aus zweiten Chancen – Potential zur Verbesserung! 2 magere Münchner Assists - Potential zur Verbesserung!
Gesagt, getan. Als ein Indiz für die intensivierte Defense und die klügere Wurfauswahl sahen die gut 100 Zuschauer nun immerhin 4/15 Münchner Dreier durchs Netz flutschen (Würzburg traf keinen mehr in elf Versuchen, nach immerhin 4/10 vor der Pause!), insbesondere Kapitän Philipp Bode tat sich in dieser Disziplin hervor, mit seinen 20 Punkten (3 Dreier) war er auch bester Scorer der Partie. Und in Robert Becker hatte München seinen besten Rebounder gefunden (2 offensiv, 6 defensiv).
21:9 ging das vorletzte Viertel sehr verdient an Jahn und die Schützlinge des Coach-Duos (das sieht man selten: Vater Armin und Sohn Toni Sperber diesmal an Jahns Seitenlinie!) konnten die einmal errungenen sechs Punkte Differenz mit großem Geschick und breiter Rotation festhalten. Am Ende hatten elf Jahn-Burschen zwischen zehn (die Nase, siehe oben…) und 24 Minuten Gas gegeben, alle haben sich mindestens einen Rebound gegriffen und zehn von ihnen trugen sich in die Schützenliste ein. Coach Sperber: „So soll es sein! Kann schon vorkommen, dass einer mehr punktet als die anderen, aber am Schluss muss die ganze Mannschaft ihren wesentlichen Anteil an so einem Spiel haben. Nur das bringt die Einzelnen vorwärts!“
Das 61:55 beruhigt die Nerven und bringt Selbstvertrauen. In zwei Wochen geht es auswärts gegen die hoch einzuschätzenden Tübinger. Noch so ein Erstliga-Unterbau-Team, gegen das sich Jahn München so teuer wie möglich verkaufen möchte!
Die NBBL-Südost in TeamSL
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