Ein völlig entfesselter Mateo Jukic prägte die erste Halbzeit und legte in 17 Minuten 27 Punkte (vier von sieben Dreier und fünf von fünf Freiwürfen) in den Gästekorb. Und noch viel wichtiger war, dass er Würzburgs Besten, Elija Ndi, auf sage und schreibe bis zur Pause 0 Punkte halten konnte – 55:30, das war Klasse!
Aber die Pausenansprache machte es deutlich: da würden auch schwerere Zeiten kommen in dieser Partie, die Gäste aus Unterfranken gelten nicht ohne Grund als Playoff-Kandidaten in der B-Gruppe Süd (stets hinter ratiopharm Ulm natürlich, das haben wir letztens bereits erörtert an dieser Stelle…).
Wie würde der Gameplan des zweiten Durchgangs aussehen? Würzburg natürlich mit Schaum vor dem Mund und mit dem Kopf durch die Wand. Jahn spielte plötzlich freundlich mit, agierte in der Defense viel zu zaghaft und foulte jeden Angriff der Gegner. Auch das Münchner Wurfhändchen zitterte jetzt kollektiv. Ausnahme siehe oben, Mateo Jukic mit weiteren acht Zählern und damit am Ende deren 35, bei einer Effektivität von 38! Der Vorsprung zwar auf 72:57 geschmolzen, aber es gab ja auch nur noch ein Viertel zu absolvieren, Ben Tenkmann (16 Punkte, fünf Rebounds), Daniel Fackler (10 Punkte) und Nico Hirtl (10 Assists) hielten die Gäste auf Abstand.
Und dann die Schrecksekunde – Jahns Anführer knickte um und konnte nicht mehr weitermachen! Achtung Phrasenschwein: Würzburg witterte die berühmte Morgenluft, kam mit einem 12:0 Run auf 77:75 heran, jetzt wurde händeringend nach der richtigen Besetzung gesucht, jetzt musste doch Alan deVries ran, der eigentlich nur auf der Bank anfeuern und seinen verletzten Knöchel noch schonen wollte. Das finale 7:3 der letzten beiden Minuten wurde maßgeblich durch seinen Defense-Einsatz und vier von sechs Stop-the-Clock-Freiwürfen über die Zeit gerettet. „Gerade nochmal gutgegangen“, so Headcoach Armin Sperber, „aber für die Entwicklung unserer ganzen Immer-Noch-Eigentlich-Rookies sicher besser als ein nervenschonender Blowout“.
Zwei Wochen Pause jetzt in der NBBL, etliche Aufgaben folgen nun in der U18/Herren 1/Herren 2, dann geht’s in die Rückrunde der Vorrunde, Würzburg auswärts, 27.11.. Ganz sicher alles andere als ein Herbstspaziergang!
Boxscore
Fotos: Sabine Schmalfuss (c)
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