Mit harten Bandagen

Etliche Verwarnungen, fünf technische Fouls und fast ein Platzverweis – so die Bilanz des letzten JBBL-Trainings des Jahres 2019. Nach einem trainingsfreien Dienstag genoss die brünstige U16-Horde umso mehr die Gelegenheit, ihren Hormonen Ausgang zu geben.

Da teamintern Einigkeit herrscht, dass mit der Argumentation „Hauptrundendefense“ in der Verteidigung so ziemlich alles erlaubt ist, haben die angreifenden Spielern wenig Verhandlungspielraum. Kapitän Quirin findet das grundsätzlich lustig, lässt sich im Einzelfall trotzdem hie und da zu einem Flaschentritt verleiten. Woraufhin Co-Trainer Jakob Sperber, bekannt für seine harte Linie, nicht zögert und Team schwarz mit einem Freiwurf und Quirin mit einem technischen Foul versieht.

Wenn Alan diesen Freiwurf trifft, findet er das auch lustig. Wenn nicht, ist Alan für den Rest des Trainings zunächst traurig, später pampig und zieht sich sein schwarzes T-Shirt über den Kopf.

Während Silver ausprobiert, ob man ein Schiffchen aus Schokopapier auf der Nase balancieren kann, freuen sich Jannis und Kyle auf den U15-Lehrgang nach Weihnachten. Traditionell kacken alle Jahn’ler dort ab (könnt ja mal Alvaro fragen). Also keine Sorge, Jungs, wir haben keinen Ruf zu verlieren. Tin versucht sein Glück parallel in Kroatien und Alan überlegt noch, welcher seiner drei Staatsbürgerschaften er den Vortritt lassen möchte.

Mateo beweist mit einer Freiwurfquote von 27%, dass diverse Wege zur Topscorerkrone führen können und Nico hat Tin überraschend die Schrittfehlerkrone abgenommen. Trotzdem wurde er gegen Ulm Spieler des Tages.

Die Coaches freuen sich über zwei knappe Siege in der Hauptrunde gegen Urspring und Ludwigsburg, die jegliche Kritik haltlos machen. Allmählich durchschauen die ersten, besonders sensiblen Geister der Mannschaft jedoch die rhetorischen Tricks: Die Antwort lautet immer Teamplay oder hartes Training.

Am 2. Januar geht es weiter und wenn alle artig bleiben, hat man vielleicht in den Playoffs sogar Heimrecht. Bis dahin möchte man eine weitere Trommel im Jahn haben und vielleicht noch eine Tröte. Bald kommen die Kinder übrigens in ein Alter, wo Emotionen uncool werden. Das dauert dann fast zwei Jahre lang. Danach ist man offiziell ein Großkind und darf abends länger aufbleiben. So wie Max, der manchmal eine ganze Nacht auf einem Basketballplatz verbringt.

Moritz, der gegen Urspring aus Versehen 8/8 Freiwürfe traf, fasst seine ersten JBBL-Erfahrungen folgendermaßen zusammen: „Das beste am Jahn ist, dass man auf den Teamfotos jubeln darf“. Der 14-Jährige wünscht sich für das neue Jahr, dass die Trainer öfter mal was von der Schokolade abgeben und dass zum Heimspiel gegen die Tornados Franken am 12.01.2020 (12:30 Jahnhalle) viele Zuschauer kommen.

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