Der Dezember ist ein mühsamer Monat für Basketballer. Die Euphorie des Saisonstarts ist verblasst, Leistungssprünge werden kleiner und verletzungsbedingte Ausfälle erreichen ihren vorzeitigen Höchststand. In Anbetracht der grassierenden Krankheitswelle war man sich an der Zwuck schon vor Wochen einig, dass es sportlich aktuell nur noch darum geht, sich und seine weiße Weste irgendwie in die Winterpause zu retten.
Mit dieser enorm leistungsfördernden Einstellung ging es in die Partie gegen Dachau. Jahns Herren begannen ihr erstes Heimspiel in der neuen Jahnhalle im Beobachtermodus und liefen freundlich mit dem Gegner mit, ohne selbst Akzente zu setzen. Gegen Globuli-Deckung zeigte der Gegner im ersten Viertel (18:22), was man schon vor dem Spiel über ihn wusste: Erik Wester kann fabelhaft werfen, Emanuel Prediger zum Korb ziehen und Sebastian Wolf rebounden. Um all das zu verhindern, schaltete Jahn im zweiten Viertel defensiv mehrere Gänge höher und nahm das Tempo mit in den Angriff. Nachdem Jakob Sperber innerhalb kurzer Zeit drei Dreier getroffen hatte, lag man zur Halbzeit plötzlich mit 48:34 in Front.
In den ersten Minuten des dritten Viertels baute Jahns erste Fünf den Vorsprung weiter aus. Inzwischen waren die Gastgeber die klar überlegene Mannschaft. Dachau konnte mit einer Zonenpresse kurzzeitig Verwirrung stiften, ein Comeback war aber in weite Ferne gerückt. Die Führenden verwalteten von hieran das Spiel und spielten einen risikoarmen Stil ohne halsbrecherische Korbattacken. Jahn zog in der gesamten zweiten Halbzeit kein einziges Foul, das zu Freiwürfen führte. Einzig Florian Pavic zeigte sich regelmäßig in der Zone, belohnt wurde er mit der Topscorerkrone des Tages (20 Punkte). Seine Mitspieler ballerten bequem von außen. Die Quote war durchschnittlich, das schiere Volumen reichte aus, um am Ende versöhnliche 17 Dreipunktewürfe zum 101:66-Endstand zu treffen.
Weiße-Weste-Weihnachten also für Jahns Herren-1, die bislang alle Herausforderungen vom Personalumschwung im Sommer über Verletzungen im Herbst bis zur Krankheitswelle im Winter gemeistert hat. Nun werden erst einmal die Fettdepots aufgefüllt, ehe es im Januar sportlich weitergeht. Das erste Ligaspiel, zugleich das letzte Spiel der Hinrunde, findet am Freitag, den 20.01., beim Tabellenzweiten Bayern München 3 statt. Zwei Wochen vorher bringen sich vollgefressene Jahnler beim Freundschaftsspiel gegen den Erstregionalligisten Vilsbiburg wieder in Schwung.
Frohes Fest, liebe Basketball-Szene!
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