Eine S-Bahn-Fahrt nach Zone 1, das ist nicht nur finanziell eine Herausforderung. Der Tabellenvierte Slama Jama Gröbenzell ist ein harter Brocken, besonders in ihrer eigenen, sehr speziellen Halle mit ihren liebenswerten Körben. Dazu war die Ausgangslage ungewöhnlich: Die Kader beider Teams glichen bei diesem Spiel einem Schweizer Käse, mühsam zimmerten sich die Münchener Gäste einen nicht ganz fitten 10-Mann-Kader zusammen. Auch den Gastgebern fehlten mehrere namhafte Akteure, sie liefen mit ihrem Saisonschnitt von nur sieben Spielern auf.
Ohne die übliche Feuerkraft im Angriff war die Marschroute zum wiederholten Male, in der Verteidigung zu glänzen. Gesagt, getan. Gröbenzell begrüßte zwar zunächst hocheffizient seinen hauseigenen Tetsche und lag nach drei Dreiern mit 9:6 vorne. Bis zum nächsten Dreier mussten sich die Fans dann allerdings eine knappe Stunde gedulden. Jahn kontrollierte das Spiel defensiv über weite Strecken und ließ die schnellen Außenspieler Gröbenzells nur selten zum Korb kommen. Einzig Topscorer Jan Szembek (22 Punkte) konnte mit seiner Klasse und Athletik immer wieder Löcher in die Festungsmauern reißen. Die 59 Punkte am Spielende waren Gröbenzells geringste Ausbeute seit vier Jahren, damals spielten sie noch in der 2. Regionalliga.
Jahn begann das Spiel mit pubertärem Elan und schloss viele Angriffe nach wenigen Sekunden ab, prioritär mit einem Ballverlust. Im zweiten Viertel kam Qualität in die Offensive, das Duo Pürschel-Sadikovic deutete mehrmals ihr Potenzial an. Nach einem 20:20-Start war man zur Halbzeit bereits mit 48:30 vorne. Die Licht- und Schattenoffensive setzte sich in der zweiten Hälfte fort. Nur aus ästhetischen Gründen liefen Jahns Flügelspieler nach dem Seitenwechsel mit in die gegnerische Hälfte. Viereinhalb Minuten blieb man ohne Punkt und ohne sichtbaren Willen zu punkten. Defensivexperte Mateo Jukic beendete das dunkle Kapitel mit ein paar beherzten Drives und donnernden Brettwürfen. Es war der nötige Weckruf, nachdem Gröbenzell bereits auf 7 Zähler (45:52) herangekommen war. Das Phlegma war überwunden, die Münchener Offensive fand ihren Groove zurück, wenngleich der Dreier in der zweiten Halbzeit nicht mehr fallen wollte. Ein 26:11-Viertel besiegelte den versöhnlichen 59:86-Endstand.
Nächster Halt: Jahnhalle, Samstag, 19.02., gegen Vilsbiburg 2. Tipoff um 15:00.
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