Nach zähen Verhandlungen konnte man sich endlich einigen: Philipp Bode, der seit 2009 für Jahn München auf Korbjagd geht, wird in der kommenden Saison vorrangig für Kooperationspartner Oberhaching in der ProB auflaufen. Als Gegenleistung erhält die Herren-1 eine Kiste Alkoholfreies und verfügt weiterhin über alle Marketingrechte des Jahn-Urgesteins. Da wohl auch eine persönliche Ausstandskiste fällig wird, sind die Liquiditätsprobleme der Herren-1 vorerst behoben und einer erneuten Teilnahme in der Bayernliga steht nun nichts mehr im Weg. „Wir sind froh, in dieser schwierigen Situation einen überflüssigen Jugendspieler gewinnbringend verkaufen zu können und freuen uns auf die neue Saison“, äußert sich ein zufriedener Kapitän Toni Sperber.
Für Oberhaching ist der 92 kg schwere Aufbauspieler vor allem aufgrund seiner Vielseitigkeit interessant: Falls die Spielzeit in der ProB abgesagt wird, kann er auch als Koch oder Modeberater eingesetzt werden. Per Doppellizenz wird Philipp auch für Jahn spielberechtigt bleiben, wenngleich er sich jede Sekunde Spielzeit statt mit Trainingsleistung nun über eine Spende in die Teamkasse erarbeiten muss. In die Kuhecke am Freitagabend darf er weiterhin kommen.
Jahn Münchens Entwicklungen der letzten Jahre hat Philipp wie kein Zweiter geprägt: Er gehörte jeweils den ersten Mannschaften in der U14-Bayernliga (2012), der U16-Jugendbundesliga (2014) und der U19-Jugendbundesliga (2018) an und war maßgeblich an den dazu nötigen Qualifikationsturnieren beteiligt. Dreimal erreicht er in der U14 das Bayerische Top-Four, drei Spielzeiten verbrachte er in der JBBL, zwei in der NBBL, die er in seinem letzten Jahr als bester Vorlagengeber und Balldieb seiner Mannschaft mit eiserner Disziplin anführte.
In elf Spielzeiten für die Turnerschaft verbuchte Philipp insgesamt über 2500 Ballverluste - schuld waren meist die klobigen Holzhände seiner Teamkollegen unterm Korb. Zum Ende seiner Jugendzeit etablierte sich der Junge mit der Glupschaugen in der Herren-1 als Maskottchen und erlebte in dieser Rolle zwei sportliche Aufstiege und einen nicht-sportlichen Nicht-Aufstieg. Und obwohl ihm keiner aus der Mannschaft so richtig ernst nahm, gehörte er doch irgendwie dazu und konnte seinen Marktwert letztlich als Topscorer des Teams in die Höhe treiben.
„Philipp hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung vollzogen und ist mit seinem Kämpferherz ein Vorbild für viele nachfolgende Spieler. Wir hoffen, dass er in Oberhaching nun auch endlich das Basketballspielen lernt“, wünscht ihm der Ältestenrat der Herren-1 alles Gute.
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