Das Wunder von der Zwuck

Der Playoff-Traum wird wahr: Herren-1 schlägt in einem packenden Heimspiel TSV Nördlingen mit 81:68 (20:18; 37:35; 58:58)

Am vergangenen Samstag, dem 18.01.2025, stieg im Jahn an der Weltenburger Straße am letzten Spieltag der Hauptrunde das erwartet enge, leidenschaftliche und heißumkämpfte Duell um den letzten Playoffplatz. Während im Norden bereits die vier qualifizierten Teams Breitengüßbach, Veitshöchheim, Weimar und Dresden feststanden, trafen im Süden der Viertplatzierte aus Nördlingen auf den Fünftplatzierten München. Das Hinspiel war mit 12 Punkten Differenz für die Schwaben geendet und die Gastgeber benötigten fürs Weiterkommen folglich einen Sieg mit 13 Punkten Vorsprung.

Vor den Augen von rund 500 Fans, darunter 50 mitgereiste Nördlinger, entfaltete sich eine spannende Partie und von Beginn an ein offener Schlagabtausch. Beide Teams wussten, was auf dem Spiel stand. Auf Seiten der Gäste war es vor allem Scott Stone, der mit vielen beeindruckenden Würfen die stets eng stehendem Verteidiger immer wieder düpieren konnte. Die Jahnler hielten mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung dagegen, ließen den Ball laufen und punkteten variabel, in dieser Phase vor allem über Pirmin Gaißer. Mit einer knappen 20:18-Führung ging es in die Viertelpause, nachdem man zwischenzeitlich sogar mit 9 Punkten hinten gelegen hatte.

Im zweiten Spielabschnitt bot sich den frenetischen Fanlagern ein ähnliches Bild: Stone und der Nördlinger Kapitän Josef Eichler erwiesen sich als echte Routiniers und trafen viele schwere Würfe, womit sie die Hauptverantwortung schulterten und ihren Club im Rennen hielten. München sammelte in dieser Phase wichtige Offensivrebounds, kam über Fastbreaks und Distanzwürfe und brachte die Gäste in Foul Trouble. Jahn-Urgestein Jakob Sperber netzte kurz vor Schluss einen Dreier ein und die Hausherren beendeten die ersten zwanzig Minuten mit einer Führung. Trotzdem war allen Beteiligten klar, dass eine knappe Führung nicht für die Playoffs reichen und es die viel zitierte "Schippe drauf" brauchen würde. Der Coaching-Staff Schmidt, Stie und Heinrichs schien die richtigen Worte in der Halbzeit gefunden zu haben.

Das dritte Viertel nämlich startete ebenfalls mit hohem Tempo, allerdings zogen nur die Nördlinger Fouls, während Jahn München nur zweimal an die Freiwurflinie trat. Sperber traf gegen Ende des Viertels einen wichtigen Buzzer Beater, Topscorer des Abschnitts war jedoch erneut Stone, der unfassbare 13 Punkte durch Freiwürfe und Dreier gegen verbissenste Defense traf und all sein für die Liga absolut überdurchschnittliches Können unter Beweis stellte.

Vorm vierten Viertel lagen beide Mannschaften gleichauf und es benötigte taktische Veränderungen. Die kamen von Head Coach Hagen Schmidt umgehend, indem man sich auf eine der großen Jahn-Tugenden, die Ganzfeldverteidigung, besann. Nördlingen lief zunehmend gegen eine Wand und die Münchner gingen immer wieder in Front. Mehrfach kämpften sich die Gäste zurück, ab der 36. Minuten schwanden dann jedoch deren Kräfte und das junge Team von der Zwuck übernahm. Angeführt von einem starken Richard Freudenberg stieg die Führung langsam, aber stetig an. Mateo Jukic gelangen ein paar sehr sehenswerte Abschlüsse aus der Distanz und Jahn München dominierte nun auch klar das Reboundduell, konnte den Ball oft stehlen oder zumindest klug foulen, um die Zeit anzuhalten. Sieben Sekunden vor Schluss führten die Jahnler nur mit 77:68 und nahmen konsequent die Auszeit. Der geplante Spielzug ging auf, Freudenberg wurde beim Dreierversuch gefoult. In der Folge verwandelte er die ersten beiden Freiwürfe. Um bei noch sechs verbleibenden Sekunden eine gute Chance auf die 13-Punkte-Führung zu haben, setzte er den letzten Wurf mit Absicht vorbei, erkämpfte sich in der Reboundsituation von Nördlinger Spielern den Ball, der dann bei Benjamin Sadikovic landete und jener ihn spektakulär fast mit dem Buzzer erfolgreich dunken konnte und zum Playoff-Helden wurde.

Die gesamte Halle explodierte förmlich, Jahn-Fans fluteten das Spielfeld und wie so oft lagen Freud und Leid sehr nah beieinander: jubelnde, unfassbar glückliche Münchner auf der einen, enttäuschte und abgekämpfte Nördlinger auf der anderen Seite. Die beiden Schiedsrichter, die in einer wichtigen, physisch und auch emotional geführten Partie stets Herren der Lage blieben, beruhigten die Situation und gaben das Signal für ein letztes Kapitel an Spannung: mit 0,3 Sekunden und nach einer Auszeit konnten die Nördlinger noch einmal die Wendung schaffen, allein der Tip-in-Versuch misslang und besiegelte nun endgültig den Sieg der Gastgeber und die erste Playoff-Teilnahme in der 1. Regionalliga in der Vereinsgeschichte.

Stimmen zum Spiel:

Hagen Schmidt (Trainer Jahn München): "Ich bin einfach sprachlos. Diese Partie werden wir noch lange in Erinnerung haben. Für solche Spiele trainieren und arbeiten wir jeden Tag. Ich kann meiner Mannschaft und meinen Kollegen nur gratulieren. Defensiv gegen wirklich starke Nördlinger haben wir alles auf dem Feld gelassen, offensiv ist immer der nächste Mann in die Bresche gesprungen. Und vor so einer Kulisse spielen zu dürfen, ist so unfassbar schön. Ich möchte mich in aller Form bei den Unparteiischen bedanken und vor allem bei einem starken Gegner, der die Playoffs genauso verdient gehabt hätte. Ich bin mir sicher, dass wir die Nördlinger nächste Saison wieder oben mitspielen sehen werden."

Richard Freudenberg (Spieler Jahn München): "Ich habe in meiner Karriere ja schon einige Schlachten geschlagen, aber so ein Spiel, so knapp, so spannend, so irre habe ich noch nie erlebt. Ich habe hier beim Jahn meine ersten Schritte gemacht, jetzt bin ich wieder hier und es ist überragend, was unsere junge Mannschaft diese Saison trotz aller Rückschläge abgeliefert hat. Wir hatten so viele verletzungsbedingte Ausfälle, einige haben ihren Körpern hier alles abverlangt und in die Waagschale geworfen und es hat sich ausgezahlt. Jetzt sind wir natürlich alle heiß auf die Playoffs."

Jakob Sperber (Spieler Jahn München): "Heute ist alles zusammengekommen: Die intensive Vorbereitung auf den Gegner hat sich gelohnt, der mentale Fokus war von Minute eins an da und die Halle hat uns getragen. Wir haben heute Abend vier Generationen von Jahnlern auf den Rängen gesehen, die von der U8 über die WNBL bis zu den "Alten Herren" diesen Verein tragen und es ist etwas ganz Besonderes, Teil davon zu sein. Heute Abend wird erstmal gefeiert, ab dann bereiten wir uns auf die Zwischenrunde vor."

Jahn München folgt damit als viertes Südteam den Mannschaften aus Ansbach, Vilsbiburg und Haching in die Playoffs und trifft ab dem kommenden Wochenende in der Zwischenrunde auf Weimar und Dresden. Voraussichtliche Spieltermine sind:

26.01. in Dresden
01.02. vs Weimar
08.02. vs Dresden
15.02. @ Weimar

Nach der Zwischenrunde stehen die finalen Platzierungen fest und die acht Mannschaften tragen in der Folge die Playoffs der 1. Regionalliga Südost aus.

 

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