Senioren WM in Finnland

Erst 12, dann 11, dann 9...

(TK) - Wie kann ein Turnier trotzdem großartig werden, wenn schon bei der Abreise aus 12 Spielern 11 werden, zwei so verletzt ankommen, dass sie nicht wie geplant eingesetzt werden können, und sich dann noch der einzige „Lange“ im ersten Spiel gleich nach der Halbzeit das Kreuzband reißt? Eigentlich ausgeschlossen, könnte man denken. Doch die Teilnahme der Senioren 60+ bei der Weltmeisterschaft in Espoo (Finnland) entwickelte sich im Laufe der zehn Tage zu einer runden Sache, auf die das Team zufrieden und gut gelaunt zurückschaut.

Zumal man vermutlich die einzige Mannschaft unter über 200 Teams stellte, die komplett als Vereinstruppe an den Start ging! Und diese Homogenität sollte sich auszahlen. So hatte Coach Armin Sperber keine Mühe, auf allen Positionen fleißig durchzuwechseln. Die als „Uncoachables“ verschrienen Oldies fügten sich ohne Murren in seine taktischen Finessen und liefen eifrig Laufwege, die sie seit ihrer Jugend nie mehr betreten hatten.

Mit dem Ziel, mindestens ein Spiel zu gewinnen, wollte man ins Turnier gehen. Und schon im ersten Spiel gegen Peru gelang der Coup, wenn auch in der eigentlich unnötigen Verlängerung, als bei zwei Sekunden verbleibender Spielzeit ein Spieler lieber sein Punktekonto nach oben schrauben wollte, als den Ball nur an den Ring zu werfen. Trotz eines vorwiegend aus lautstarken Latinas bestehenden Publikums und finnischer Sauna-Temperaturen in der Halle behielten die Jahnler die Nerven und machten routiniert den Sack zu.

Derart motiviert ging man ins nächste Spiel gegen Uruguay. Doch hier (wie auch bei den folgenden Spielen) sollte sich zeigen, dass das Team aus München über keinerlei Wettkampfpraxis verfügte. Die kräftigen Gauchos setzten ihre Körper ein und schoben im sicheren Pick & Roll-Spiel ihre Verteidiger zu mühelos zur Seite. Mit der fehlenden Größe unter dem Korb und dieser ungewohnten Härte im Nahkampf taten sich die Jahnler auch in den folgenden Spielen gegen die körperlich deutlich überlegenen Tschechen und gegen die Teams aus Brasilien und Costa Rica schwer. In den Spielen gegen die Südamerikaner wäre sicher mehr drin gewesen, nicht nur das Überreichen bayerischer Büroklammern. Vielleicht waren die Köpfe auch nicht ganz frei. Manch einer zerbrach schier an der Kompliziertheit der örtlichen Leihradsysteme oder der Robustheit stählerner Hotellampen, verzweifelte an vorbeifahrenden Bussen oder der Unverhandelbarkeit finnischer Bierpreise.

Aber alles in allem waren das wunderbare Tage des Herumirrens in finnischen Birkenwäldern, tropfnass und frierend in der schier unendlichen Weite der Schären, mäandernd zwischen Lachs und „Vorschmack“, finnischem Metall-Jazz und spirituellen Bibliotheken. Die ersten Bewerbungsgespräche für die EM 2020 in Malaga laufen schon und dann wollen wir keine Stadtpläne von Prag überreicht bekommen, sondern den anderen ordentlich „einschenken“!

Fotos ASp (c)

 

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